Keyword Rankings messen ist Zeitverschwendung

Rankings messenIch habe bis vor einigen Wochen das Ranking von einzelnen Keywords auf unseren Webseiten wöchentlich, zum Teil fast täglich, gemessen und immer mal wieder eine Verbesserung festgestellt, was natürlich schön und gleichzeitig auf den Erfolg der entsprechenden Optimierungsversuche hinweist. Lassen wir hier diejenigen Stichworte, welche „springen“ und welche sich positionsmässig verschlechtert haben, einmal weg. In letzter Zeit habe ich diese Ranking Checks extrem vernachlässigt und werde sie in Zukunft ganz fallen lassen. SEO Erfolg lässt sich nicht am Ranking von einzelnen Keywords messen und die so frei werdende Zeit kann wesentlich besser genutzt werden, indem man damit etwas tiefer in die Traffic-Daten der Webseite eintaucht.

Suchmaschinen blocken Rank Checker
Automatisierte Rank Checker senden täglich Tausende von Anfragen an die Suchmaschinen, was zu einer ungeheuren Serverlast führt. Doch ist dies wirklich ein Argument? Wohl kaum. Suchmaschinen wie Google schieben täglich so viele Daten hin und her, dass die paar Rank-Checker-Anfragen auch nicht mehr gross ins Gewicht fallen. Es ist wohl eher so, dass die Suchmaschinen ihre Suchresultate aufgrund des menschlichen Suchverhaltens abbilden wollen und nicht aufgrund der Anfragen von Rankcheckern – der Trend geht eindeutig zu personalisierten Suchergebnissen.

Personalisierte Suche macht Ranking Tools nutzlos
Google konzentriert sich zur Zeit extrem auf die Personalisierung von Suchergebnissen. Mit anderen Worten: für bestimmte Stichworte erschienen in Zürich andere Suchresultate als in Bern, Kurt und Petra, die beide in Bern leben, werden wiederum verschiedene Resultate zum selben Keyword erhalten. Durch Tools wie z.B. iGoogle, die Google Toolbar, Analytics etc. erhält Google eine fast unendliche Menge an Daten, welche zur Personalisierung von Suchergebnissen genutzt werden können und auch werden.

Es wird in Zukunft also extrem schwierig sein – und ist es bereits jetzt – verlässliche Ranking Daten über einzelne Keywords zu erhalten. Dabei stellt das Blocken von Rank Checkern weniger ein Problem dar (weil es dort draussen viele schlaue Köpfe gibt), vielmehr sind die relevanten Daten halt in den Benutzerprofilen abgespeichert, auf welche man als SEO keinen Zugriff hat.

Wenn nicht die Keywords messen, was denn dann?
Keywords sind natürlich immer noch wichtig. Der einzige Punkt ist, dass deren Messung nicht viel bringt. Für einen Webseitenbetreiber ist es viel wichtiger zu sehen, dass seine Seite zu bestimmten Suchbegriffen an Traffic zulegt. Es gibt wesentlich wichtigere Faktoren, als das Ranking von einer Handvoll einzelner Keywords. So zum Beispiel der Trafficzuwachs von Suchmaschinen Traffic oder die Konversionraten von Suchmaschinen Traffic je Keyword.

Es ist wesentlich wichtiger, sich einmal die Zeit zu nehmen und sich mit den Daten von z.B. Google Analytics auseinander zu setzen, als sich auf einzelne Keywords zu konzentrieren. Im Analytics Tool verstecken sich die Erkenntnisse, welche wesentlich tiefere Einsichten geben, als die paar Veränderungen aufgrund einiger weniger Keywords.







11 Kommentare zu diesem Beitrag vorhanden

11 Antworten zum Thema Keyword Rankings messen ist Zeitverschwendung

LM schrieb:

Ich halte die personalisierte Suche für schwachsinnig. Nicht nur, dass sie datenschutztechnisch bedenklich ist, sondern auch die Zuverlässigkeit der Ergebnisse wird verschlechtert. Ergebnisseiten sind nicht mehr reproduzierbar.

SEOnaut schrieb:

Hallo !

Mal ein paar Gedanke von mir dazu. Die Rankingabfrage bleibt nach meiner Ansicht weiterhin aktuell. besonders in der Kundenbetreuung kommst du um diese Daten garnicht herum. Der Kunde will es einfach wissen und wenn du erfolgsabhängig auf Basis von Keywords abrechnest, dann ist eine Erklärung sowieso überflüssig. Aus sicht eines SEOs mit Eigenprojekten stimmt die Aussage auch nur bedingt würde ich sagen, weil der Linkeinkauf sich meist doch auf ein Wortumfeld von 2 bis 5 Keyword richtet und die werden dann fast alle auch rankingmäßig im Auge behalten. Klar, die Massenabfragen mögen die Sumas nicht, aber wer sich wirklich mit dem Thema beschäftigt, der verteilt seine Abfragevolumen sowieso auf mehrere Server.

Auf die Sprünge eingegangen, aknn ich sagen, dass ein guter SEO die Rankings gerade im Verlauf auch interpretieren muss, gerade vor dem Kunden sind Sprünge oft erklärungsbedürftig.

Rankingkontrolle bleibt aus meiner Sicht also wichtig im SEO

Bernd schrieb:

Also der Tip da Google Analytics genauer anzuscheun ist sicher wichtig. Und mit Dingen wie der personalisieretn Suche wird man sich halt wie bisher auseinandersetzen müssen: Schaun was google macht, Strategien entwickeln, Arbeit reinstecken – hoffen dass es was bringt.

Lukas Nauer schrieb:

Beim SEO geht es ja darum besser positioniert zu sein zu Google. Damit man besser gelistet wird, macht man etwas, setzt zum Beispiel ein Link, wenn man wissen möchte, ob der Link etwas gebracht hat, muss das Ranking geprüft werden.

Ein SEO muss handeln und beobachten, sonst findet er gar nicht heraus wie Google tickt. Mit beobachten ist gemeint, die Rankings in zeitlich regelmässigen Abständen zu rapportieren.

bergspitz schrieb:

naja die personalisierte suche ist wieder einmal ein instrument, womit google sich zu differenzieren versucht. dabei bleibt, dass problem, dass menge der daten auch für google nicht händelbar ist. sonst wären die cumulus und superkart kunden schon längst bedient mit den perfekten angeboten.. organische suchmaschinenoptimierung scheint ein heikles pflaster zu sein, wo herr google schnell man den rotstift walten lässt. anders können wir unseren pr verlust in kürzester zeit nicht erklären. google wird zum diktator..

wise schrieb:

Hallo,
ich denke die direkte Überwachung der Keywordpositionen bleibt auch in Zukunft wichtig. Mit einem online-Tool, das kaum Setupaufwand bedarf und wöchentlich Reports per E-Mail zuschickt, hält sich der Zeitaufwand auch sehr in Grenzen.

wise schrieb:

Ich kann SEOnaut nur zustimmen. Ziel jeder Suchmaschinenoptimierung ist nunmal, dass eine Seite besser gelistet wird. Die direkte Erfolgskontrolle kann also nur über die Platzierung der Seite in den SERPs erfolgen.
Dass es bessere Methoden gibt als hunderte Keywords auf dem eigenen Rechner/Server scannen zu lassen steht außer Frage.

Alex Spalding schrieb:

hi,
ein guter Artikel 🙂

ich hatte einige tools mit auto. anfragen lokal getestet und anschließend wurde meine ip-adresse von google gesperrt. die „es-tut-mir-leid-seite“ von google inkl. captcha-eingabe kam dann. 24 std. später war alles wieder jut!

saludos alex

Stephan schrieb:

Die Platzierung einer Domain auf Seite 1. von Google ist viel Wert. Sehr viel sogar. Ohne eine umfassende Beratung und Analyse gelingt die Wertschöpfung der Suchmaschinenoptimierung überhaupt nicht. Deshalb ist eine fachmännische und umfassende Beratung von grosser Bedeutung für den Erfolg.

Eine Webseite, die kein Mensch emotional und positiv anspricht oder mit einer unübersichtlichen Navigation ausgestattet ist wo sich niemand zurechtfindet, generiert keine Lead Conversions. Ob sie auf der 1. Oder 10. Seite von Google gefunden wird, spielt dann eine untergeordnete Rolle und hat einen negativen Effekt.

Die Beratung bei der Suchmaschinenoptimierung fängt bereits bei der Auswahl der Keywords an. Nicht immer ist dasjenige Keyword mit dem höchsten Traffic auch das beste. Wird das Keyword auch genau von denjenigen Leads verwendet, die genau diese Dienstleistung suchen ?

Beispiel Keyword Placement:

Ein Kunde entwickelt iPhone Apps. Schaut man sich die Keywords im Keyword Tool von Google AdWords an, findet man das Wort mit 1‘500.000 Suchanfragen in der Schweiz pro Monat. Man könnte also mit einem Traffic von min. 42% bei Top-10 Ranking ausgehen, was einem CTR von ca. 630‘000 p.M. entspricht. Doch diese 630‘000 suchen nicht iPhone Apps, sondern alles zum Thema iPhone. Also sehr breit aber nicht spezifisch. Für die Conversion und damit für den ROI nicht relevant. Das Wort bringt nur 170 pro Monat, ist aber spezifisch und zielgenau. Die differenzierte Conversion Ratio in diesem Beispiel sieht so aus:

Angebot des Kunden: „iPhone App Entwicklung / App Development“

Keywords: Traffic CH p.M: Wettbewerb:

iPhone 1‘500.000 gering

iPhone App 40’500 gering

iPhone App Entwicklung 170 stark

iPhone App Development 320 mittel

App Development 390 mittel

Es kann verlockend erscheinen, das mit geringem Wettbewerb indexierte als überbegriff zu optimieren. Doch damit wird der Kunde vor allem viele E-Mails und Telefonanrufe erhalten. Echte Leads wird er kaum erreichen. Mit dem alleinigen Keyword würde eine Optimierung klar ins Leere treffen.

Optimiert er hingegen das Keyword mit „nur“ 390 Anfragen p.M. so hat er die Gewissheit, dass dieses Wort von echten Leads gesucht wird, die sich bereits mit App‘s befassen und vermutlich schon ein Projekt in der Pipeline haben. Diese Suchenden werden viel zu zahlenden Kunden. Der Aufwand ist kleiner und der ROI ist viel schneller realisiert.

Double Keywords

Nun stellt sich die Frage, welche und wieviel Keywords optimiert werden sollen. 1 Keyword alleine macht oft keinen Sinn, gerade wenn es sich um einen E-Shop handelt. Zu viele Keywords zu optimieren macht aber oft auch keinen Sinn, denn meistens ist weniger mehr.

Im obigen Beispiel zu bleiben, macht es Sinn die Wörter zu verwenden. Damit hat man einen echten Lead Traffic von 41‘380 p.M. was sehr viel ist.

Keyword Density und Inlink Concept

Wir haben also 4 Keywords für die Optimierung definiert. Wir bringe ich jetzt aber diese 4 Wörter in einer URL unter ?

Soll ich nun alle Wörter auf die Startseite optimieren oder für jedes Keyword eine einzelne URL auswählen ?

Für jedes Keyword textet man eine Seite mit eigenem URL und Klartext (Klartext = Rewrite Engine in der .htaccess Datei – Siehe mein Beitrag vom 9. Mai 2011). Beispielsweise muss die Seite mit eigenem Header, eigenen Tags, Keywords, Kategorien und Links auf die Primärseite programmiert werden. Soll also die Startseite für den Googlebot priorisiert werden, sollten alle Sub-Seiten auf diese Startseite verweisen. Dies erreicht man am besten mit Permalinks aus dem Fliesstext. Dabei soll das Wort der Startseite aus dem Fliesstext der Unterseiten verlinkt werden.

Startseite:
http://www.iphone-app.ch Keyword =

Unterseiten:
Permalink aus Fliesstext „iPhone App“ zur Startseite

Damit indexiert googlebot die Startseite prioritär und weist dieser eine höhere Autorität zu. Die Startseite wird höher gerankt als die Unterseiten. Man kann auch einzelne Unterseiten priorisieren, indem man von den übrigen Unterseiten wiederum Fliesstext verlinkt. Allerdings sollten man dann von der Startseite P1 nicht auf die prioritäre Unterseite P2 verlinken, da sonst der PageRank auf 2 Seiten aufgeteilt wird.

Stephan schrieb:

Ein gutes Beispiel ist die Seite http://www.placesys-suchmaschinenoptimierung.ch. Diese hat es seit Erscheinen am 14. Februar 2011 bis heute (16.5.2011), also in nur 4 Monaten, von Platz 41 auf Platz 13 Geschafft. Und dies nur mit Unique Content, regelmässigen Blog Posts, Tweets und News. Social Media Aktivität wird von Google klar höher bewertet, als reine Backlinks. Die Qualität der Backlinks wird mit dem bevorstehenden Panda Update von Google massiv höher gewichtet. Dies bestätigen umfangreiche Analysen von Searchmetrics http://www.searchmetrix.de

Ridli Webdesign schrieb:

Ich finde nicht nur den Artikel, sondern auch die Kommentare sehr interessant. Ich habe nützliche Information bekommen. Danke an allen!

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